Vorträge, Konzerte, Seminare, Gespräche


 

„Von der Friedlichen Revolution zur Deutschen Einheit am Beispiel Dresdens“    - 30 Jahre Mauerfall -

Gebannt folgten die Zuhörer im Bildungszentrum Wilmershain am 6.11.2019 den Ausführungen von Dr. Herbert Wagner, der als führender Kopf der „Gruppe der Zwanzig“ entscheidend zur friedlichen Revolution in Dresden beigetragen und als Oberbürgermeister nach der Wiedervereinigung in Dresden die Demokratisierung mit voran gebracht hatte.

Einfach und bescheiden stand dort ein Mann, der wie viele seiner Mitstreiter mit Besonnenheit und Stärke die anfangs seitens der Stasi gewaltsam niedergeschlagenen Proteste durch Gespräche und Gewaltlosigkeit zu einer friedlichen Demonstration und Revolution in Dresden brachte.

Dabei riskierten er und viele nicht nur verhaftet zu werden, sondern weitaus schlimmere Folgen.

Als es im Dezember zur Stasizentrale ging, um die Aktenvernichtung zu verhindern, ließ er seiner Frau einen Zettel auf dem Küchentisch: „Liebe Pia, bin bei der Stasi. Es kann heiß werden. Bete für mich! Herbert“.

Es verlief friedlich und auch dies, wie die Gesamtheit der Ereignisse dieser Wochen, ist für ihn ein Wunder.

Es gab lang anhaltenden Beifall in Anerkennung eines jener stillen Helden, ohne die die Mauer nie friedlich gefallen wäre.

Wie Volkspräsident Horst Sindermann später einmal gestand: „Wir waren auf alles vorbereitet, aber nicht auf Kerzen und Gebete. Sie haben uns wehrlos gemacht.“


"Architektur und Glück -

worauf müssen wir bei der Realisierung unserer Wohnbedürfnisse achten, damit diese Verheißung wahr wird? (13. März 2019)

Freiherr Philipp Droste zu Senden legte nach einem kurzen Streifzug durch die Geschichte der Architektur die Hauptcharakteristika der Architektur in Abgrenzung zum Wohnungsbau dar. Der Architekt versucht zunächst, gemeinsam mit dem Bauherrn, dessen Wünsche und den Ort zu verstehen. Er ist beim Entwerfen dabei vielmehr Künstler als Ingenieur und verbindet ideelle Punkte mit materiellen zu verbinden. Ökologische Aspekte, Smart Home, digitaler Eigenheimbau und Vieles mehr machen die eigentliche Kunst der Architektur immer mehr zum Luxusgegenstand. Man möchte schnelle Ergbenisse und wartet oft nicht die fertige Planung ab (siehe BER). Glück im eigenen Zuhause setzt die Möglichkeit der Gestaltung voraus. Die ist heute oft nicht mehr gegeben.

 

 


„Wieviel Datenschutz brauchen wir?“  Vortrag von Nico Czaikowski, Rechtsanwalt und Datenschutzexperte bei der DWF Germany RA GmbH.
Seit Mai 2018 ist die Datenschutzgrundverordnung in Kraft.  Sie wird in der Bevölkerung vorwiegend als störend wahrgenommen. Ist diese Verordnung überhaupt nötig? Sind wir durch die stetig wachsende Präsenz in sozialen Netzwerken und anderen online-Diensten nicht ohnehin längst zu gläsernen Bürgern geworden?
Im Rahmen eines geschichtlichen Abrisses erwähnte Czaikowski, dass das Land Hessen bereits in den 70er Jahren, als die automatisierte Datenverarbeitung noch in den Kinderschuhen steckte, ein Datenschutzgesetz zur Regelung der Verarbeitung von personenbezogenen Daten  formulierte, das sich dann weiterentwickelt und bundesweit ausgebreitet habe. Neu ist das Thema also keineswegs.
Inzwischen habe der Umfang und die z.T. unbewusste Preisgabe persönlicher Daten jedoch ganz andere Ausmaße angenommen: bei jeder online-Bestellung, google-Suche, Navigation etc. hinterlasse der Nutzer Spuren im Netz, die von Unternehmen für individuell zugeschnittene Werbung herangezogen würden. Für den Nutzer bedeute dies einerseits, dass er ungefragt mit zielgerichteten Anzeigen /Nachrichten überschwemmt werde, andererseits aber auch, dass ihm Informationen, die zu seinem Profil nicht passten, vorenthalten würden. Dies sei eine besonders heikle Art der Manipulation, da der Nutzer sie als solche nicht  entlarven könne.
Im Rahmen eines lebhaften Meinungsaustausches wurden Fragen über die Ausmaße und den eigentlichen Sinn der Datenschutzgrundverordnung diskutiert. Sie solle, so Czaikowski, dem Bürger per Gesetz die Möglichkeit geben, selbst darüber zu entscheiden, was veröffentlicht werden dürfe und was nicht. Insofern sei die Datenschutzgrundverordnung – gerade bei den stetig zunehmenden Möglichkeiten  des Datenmissbrauchs - durchaus sinnvoll.


 

 

Heimweh nach der Wirklichkeit - Digitalisierung von Bildung und Leben als Entfremdung, Vortrag von Dr. phil. Matthias Burchardt,

Universität Köln, 21. Februar 2018

 

Während Neuerungen früher zumindest noch mit ver- führerischen Verheißungen des Fortschritts beworben wurden, brechen sie heute mit der Wucht scheinbar unabwendbarer Naturereignisse über uns herein: Die Digitalisierung kommt!

Internet der Dinge, Industrie 4.0 und digitales Lernen bilden die Spitze einer umfassenden gesellschaftlichen Transformation, die Züge eines neuen Totalitarismus annehmen könnte. Doch wo bleibt der Mensch, seine mitmenschlichen Beziehungen, die Frage nach dem Guten und der Gerechtigkeit?

Ein Abend, der lebhafte Diskussionen hervorrief und vor allem zum bewussteren Umgang mit den neuen Medien anregte.

 

 

Familientagung 14.10.2017

Stark . selbstbewußt . aufgeklärt
Wie Sexualerziehung gelingen kann

Zum ersten Mal auch ein Familiensymposium in Berlin


Thema der Familientagung 2017 war die Sexualerziehung der Kinder  vom Kleinkindalter bis in die Vorpubertät.
Maria und Richard Büchsenmeister  aus Salzburg – Eltern von 12 Kindern und seit langem in der Eltern- und Familienberatung unterwegs – berichteten aus ihrer persönlichen Erfahrung  und ermunterten die Eltern, das Thema frühzeitig und klar im Familienalltag anzusprechen.
Kinder, die von ihren Eltern mit einem altersgemäßen biologisch orientierten Wissen ausgestattet wurden,  sind wie ein mit klarem Wasser vollgesogener Schwamm gut gewappnet gegen eine utilitaristische Darstellung der Sexualität oder Missbrauch.

Ergänzend stellte die Teenstarexpertin Annett Arnold den Eltern das von ihr mit entwickelte Teenstarprogramm für 9-11Jährige vor.  Das interaktiv präsentierte Anschauungsmaterial war sorgfältig ausgewählt und überzeugte die Eltern von der Effektivität des Teenstarprogramms.

Während der gesamten Veranstaltung wurden die über 20 Kinder von Studentinnen und Clubleiterinnen in den Clubräumen liebevoll betreut, so dass die Eltern ungestört an den Vorträgen und dem nachfolgenden Austausch teilnehmen konnten.

Insgesamt war es ein gelungener  Auftakt  einer neuen Veranstaltungsserie zur Unterstützung der Erziehungskompetenz von Eltern im Bildungszentrum Wilmershain in Berlin.

500 Jahre Reformation - warum uns die Fragen von früher im 21. Jahrhundert nicht mehr interessieren
Vortrag von Dr. Hinrich E. Bues am 10. Mai 2017

Von seiner persönlichen „Heimkehr“ zur katholischen Kirche ausgehend, die er als Liebesgeschichte mit Jesus Christus und nicht als Konversion verstanden haben möchte, legte der ehemalige evangelische Theologe und Pfarrer dar, inwiefern sich das Bild Luthers, die Beziehung zwischen den christlichen Konfessionen und der Kirchenbegriff gewandelt haben.
Die Kirche als Leib Christi sei nicht teilbar und von daher die Spaltung von Christus sicher nicht gewollt. Auch Luther habe an die Kirche geglaubt und rief in seinen Thesen vor allem zur täglichen Buße und den Glauben an Jesus Christus auf. Die Dinge seien nicht so trittig wie man denkt, meinte Bues. Neben historischen Abrissen, Begriffsklärungen und der Skizzierung des aktuellen Status Quo in der evangelischen Kirche im Kernland Luthers (10-20% evangelische Christen), ging es Bues vor allem um die Glaubensfrage: Je näher ich am Evangelium bin, umso näher bin ich an Christus und umso näher an seiner heiligen Kirche. Die Konversion hunderter anglikanischer Gläubiger und Priester sei eine Rückkehr - die Rückkehr zur Einheit. Und die Umwandlung geschehe aus Gnade. Wir stünden an einer Epochenwende, in der die Schlagworte von früher wie „sola gratia“ keine Geltung mehr hätten.
Bues sagte, dass er den Weg in die katholische Kirche langsam gegangen sei und mit seiner Familie den Reichtum der katholischen Kirche Stück für Stück entdeckt habe. Und er nehme dabei durchaus die evangelische Bibelorientiertheit sowie den missionarischen Impuls der Freikirchen mit hinein.
Die Frage in der anschließenden Diskussion, ob Luther heute wieder katholisch wäre, ließ er offen. Er wäre angesichts der ca 5000 verschiedenen Zweige der evangelischen Konfession sicher unzufrieden, da er die Idee der Einheit immer vor Augen hatte.


Prinz Assa Wossen Autorenlesung: „Die neue Völkerwanderung - Wer Europa bewahren will, muss Afrika retten“
Nachdem er zunächst seine eigene bewegende Lebensgeschichte dargestellt hatte, legte er die konkrete aktuelle Situation Afrikas dar und belegte mit Fakten wie schädlich die Landwirtschafts- und Handelspolitik der EU für den afrikanischen Markt sei. Wieso tausende Gelder für die Entwicklungshilfe nichts bewirken, und dass nur ein „Handel auf Augenhöhe“ , d.h. nicht mit den Gewaltherrschern und ohne reines Profitdenken der europäischen Wirtschaft zu einer echten Entwicklung führe. Hauptursache für die Millionen von Flüchtlinge aus Afrika ist die prekäre wirtschaftliche und politische Situation. „Was wird passieren, wenn alle nach Europa kommen?“ Man benötige einen Marshallplan für Afrika. Hierzu sei es nötig, dass sich die Länder Europas wieder auf ihre eigentlichen Werte besännen, sich bezüglich wirtschaftlicher Grundsätze einigten und gemeinsam den Frieden suchten.


Herbstkonzert
Am 13. November erlebten die Zuhörer einen wunderbaren - musikalisch sehr vielfältigen - Nachmittag. Zunächst verzauberte das Trio mit Inka Gbur (Oboe), Sönke Tippelmann (Gitarre)und Yorick Lohse (Klarinette) mit Werken von Nestór Guestrin, German Roithner, MAttheo Falloni und Astor Piazolla das Publikum. Nach der Pause bewegten sich die Zuschauer förmlich nach den Rhythmen der Klezmer-Musik des Bohai-Ensembles Berlin.


Veranstaltungen vor 2017

 

* Giovanna Finger:  Mode in der Postmoderne - müssen wir unsere Identität und das Schöne aufgeben?

* Gedichtrezitation zu Werken von Mascha Kaleko
*  Embryonale Stammzellen - Grundlagen und Perspektiven der Stammzellenforschung - mit Dr. rer. nat. Michael Gebinoga
*  Europäisch-Chinesischer Kulturtransfer im Rahmen der China-Mission im 16. und 17. Jahrhundert - mit Wei Zhang, M.A.
*  Von der Ökologie des Menschen zur Entweltlichung der Kirche - mit Mechthild Löhr
*  Ist Willensfreiheit eine Illusion? Hirnforschung und das (neue) Bild vom Menschen - mit Dr. Bergund Fuchs
*  Friedrich II. von Preußen und die Unsterblichkeit - mit Dr. Johannes Bronisch
*  20 Jahre Deutsch-Polnischer Freundschaftsvertrag - mit Dr. Alexandra Schweiger
*  Freikauf von Häftlingen aus der DDR - mit Ludwig A. Rehlinger, Staatssekretär a. D.
*  Papst Benedikt XVI. als Universitätsprofessor - mit Pfarrer Dr. Herbert Gillessen
* Japan zwischen Tradition und Globalisierung - mit Martin Eberts, Auswärtiger Dienst
* Öffentliche Meinung und Veröffentlichte Meinung - mit Hermann Binkert, Rechtsanwalt, Staatssekretär a. D.
* Norman Gebauer: Bilder und Skulpturen - mit Norman Gebauer
* Gender Mainstreaming - Geschlechterpolitische Staatsideologie auf samtenen Pfoten - mit Hedwig v. Bevervoerde
* Honeckers Erbe - Die Wahrheit über die Linke - mit Dr. Hubertus Knabe
* Politik ohne Gott? - mit Norbert Geis, MdB
* Umbruch in Kuba - von Fidel zu Raúl Castro - mit Dr. Bernd Wulffen
* Entmachtet der Staat die Eltern? - mit  Dr. Maria Steuer, Kinderärztin und Gründerin des Familiennetzwerks